Ungern verlassen wir den Karibikstrand von Palomino, um nach Cartagena zu fahren.

Von hier wird unser Landy im Container nach Panama verschifft. Kolumbien ist übrigens das einzige Land hier auf dem Kontinent, das sowohl an den Pazifik als auch an den Atlantik grenzt.
Die Straße Richtung Santa Marta führt über weite Strecke durch Bananenplantagen. Plötzlich hören wir ein tief fliegendes Flugzeug, es fliegt über die Bananenpflanzen bis dicht an die Straße. Ein Spritzflieger, und auf unserer Frontscheibe ist ein Schmierfilm. Wir fahren gerade durch eine Ortschaft, die Kinder sind auf dem Weg zur Schule, hier wohnen Menschen… Das Leben spielt sich hier auf der Straße ab. Und die sprühen ihre Pflanzenschutzmittel einfach drüber weg. Das Zeug ist hochgiftig!!! Spritzmittel, die in Europa verboten sind, werden hier – übrigens von deutschen und Schweizer Chemiekonzernen hergestellt – eingesetzt.
Da sollten wir uns beim nächsten Einkauf echt überlegen, ob es denn wirklich Bananen sein müssen, die unseren Vitaminbedarf decken.
Wir freuen uns auf Cartagena. Die Stadt unterscheidet sich von allen anderen Städten in Kolumbien. Bevor wir uns aber in das bunte Getümmel der Altstadt begeben, müssen wir unsere Diva auf ihre Seereise vorbereiten.
Damit wir das bequem machen können, haben wir in der Nähe des Hafens ein Apartment mit Parkplatz direkt vor der Tür gemietet.

Zwei Tage wird unser fahrendes Heim geputzt, alle Tanks geleert und auch als solches gekennzeichnet. Wichtige Sachen, die auf der Verbotsliste der Reederei stehen, werden in diversen Geheimfächern verstaut.
Abends machen wir gern einen Spaziergang zum Hafen. Hier ist immer Trubel. Viele treffen sich, um gemeinsam Sport zu machen und der Sonnenuntergang ist schön.

Wir waschen alle Wäsche und packen unsere Koffer für die Zeit ohne Landy. Wie lang das dauert, können wir nur vermuten. Unsere Agentin rechnet mit eine Woche ungefähr, aber wir haben von anderen Reisenden gehört, die 6 Wochen auf ihr Auto gewartet haben. Satte Leistung für knapp 150 Kilometer.
Dabei gibt es eine Landverbindung nach Panama, das Darien Gap.

Unwegsamer Dschungel, durch den die Nacos Drogen in den Norden und Schlepperbanden pro Jahr bis zu einer halben Million Menschen, die von einer sicheren Zukunft in den USA träumen, schmuggeln. Ein Millionengeschäft, das durch den Bau einer Straße verloren wäre.
Wir hatten Damian und Sofia, unsere Container Buddy’s, zufällig schon in Palomino getroffen. Die Beiden hatten über eine WhatsApp Gruppe Mitfahrer für den Container gesucht, um die Kosten zu halbieren.
Overland Shipping einer Agentur aus Hamburg hat für uns die Buchung abgewickelt und hierhin haben wir die Gesamtrechnung überwiesen, inklusive aller Hafen-, Zollgebühren und der Provision für die Agenten. Das und dann einen deutschen Ansprechpartner zu haben, war uns einen höheren Preis wert. Am Ende waren es dann aber nur 70 Euro.

Reisefertig startet Gert am frühen Morgen zum Treffpunkt im Hafen.

Alle da….jetzt in Kolone in den Hafen

Noch sind sie gut gelaunt.

Es ist Mittag. Ana, die Agentin, spendiert ein Mittagessen. Obwohl sie jetzt seit 7 Uhr auf die Kontrolle warten, sieht das nach einer netten Runde aus.

Alles auspacken für die Kontrolle, die am Nachmittag endlich da ist. Dann sind die so flott durch, dass Gert vom Drogenhund nur ein unscharfes Foto schießen kann.

Als die Autos in die Container gefahren werden, wirft die Sonne schon lange Schatten.

Das ganze Prozedere hat 12 Stunden gedauert. Alle sind müde, aber froh, diesen langen Tag in netter Gesellschaft verbracht zu haben.
Jetzt drücken wir uns alle die Daumen, dass unsere Autos auch zeitnah Panamá City erreichen.

Bevor wir in die historische Altstadt umziehen, feiern wir bei unserem Lieblingsitaliener meinen Geburtstag. Der flambierte Cocktail macht Spaß beim servieren, und schmecken tut er auch.
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