Vom englischen Garten in Villa de Leyva bis zur grauen Ziege – la Cabra Gris
Vom englischen Garten in Villa de Leyva bis zur grauen Ziege – la Cabra Gris

Vom englischen Garten in Villa de Leyva bis zur grauen Ziege – la Cabra Gris

Villa de Leyva lockt mit seinen historischen Häusern in andalusischem Stil. Die Stadt steht seit 1957 unter Denkmalschutz. Auch uns hat es hierher verschlagen. Als wir uns Abends durch die engen, verwinkelten Gassen bis vor das riesige Tor unseres anvisierten Campings vorgearbeitet haben, ist dieses verschlossen. Die wohl schon betagte Besitzerin lässt sich auch nicht durch den Anruf ihres Nachbarn erweichen. Sie hat jetzt Feierabend und Punkt. Wir sind ratlos, jetzt im Dunkeln wieder raus aus dem Strassengewirr und dann einen Platz für die Nacht finden… ufff.

Da öffnet der Nachbar, ein Brite, der seit 8 Jahren in Kolumbien lebt, kurzerhand sein Tor und gewährt uns in seinem Garten Asyl. Wir sind ihm von Herzen dankbar.

Mit guten Tipps erkunden wir von hier aus diese schöne Stadt.

Das Zentrum ist der Plaza Mayor, der historische Marktplatz. Mit einer Seitenlänge von 120 Metern ist er der größte öffentliche Platz in Kolumbien. Über das historische Pflaster ist schon Simon Bolivar geritten. Ob der Größe wirkt der Brunnen in der Mitte ein wenig verloren.

Vom Platz weg führen kopfsteingepflasterte Gassen mit weiß gekalkten Häusern im andalusischen Stil. In der Kirche ist gerade Gottesdienst. Wir genießen die Stimmung des Ortes in einem der gemütlichen Kaffee’s.

Bei dem Angebot an schönem Kunsthandwerk ist ein Bummel durch die Läden Pflicht. Besonders gut gefallen mir die handgewebten Stoffe. Dann noch ein Geschenk für unsere Gastgeber besorgen und

BINGO es gibt  eine Panaderia, die Sauerteig-Brot backt.

Auf dem Markt decken wir uns mir frischem Obst und Gemüse ein.

Am Stadtrand steht das Casa Terracota. Auf die Besichtigung dieses Hauses haben wir uns gefreut.

Es besteht komplett aus Ton, hat 500 qm Wohnfläche auf 2 Etagen mit Dachterrasse. Ohne anderes Trägermaterial sind hier Schicht um Schicht 400 Tonnen Ton verbaut. Ocravio Mendoza hat daran von 1999 bis 2016 gebaut. Abschnitt für Abschnitt mussten die Wände in der Sonne trocknen dann hat der Architekt einen Ofen darum errichtet und mit Koks den Ton gebrannt. In dem Haus gibt es nicht eine gerade Wand. Die Möbel sind aus Ton geformt, in Bad und Küche hat er mit Mosaiken gearbeitet.

Uns gefällt es gut. Trotz der Hitze ist es innen angenehm kühl. Die Wände speichern tagsüber die Wärme der Sonne und geben sie in der Nacht, die hier sehr kühl werden kann, wieder ab.

Wir freuen uns auf unseren heutigen Übernachtungsplatz. Das ist der Campingplatz in der Nähe von Moniquirá, la Cabra Gris. Die Betreiber, Rino und Marina, hatten wir im letzten Jahr in Ecuador kennengelernt. Diese sympathischen jungen Schweizer haben sich nach drei-jähriger Reise mit ihren Motorrädern um die Welt hier niedergelassen.

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