Costa Rica gilt als eines der schönsten Reiseländer für Naturliebhaber. Die Landschaft ist abwechslungsreich und die Strände an Pazifik und Atlantik traumhaft. In diesem Land, das gerade mal so groß ist wie Niedersachsen, leben genauso viele Vogelarten wie in ganz Nordamerika. Diese Natur hat uns schon auf unserer ersten Reise vor 10 Jahren begeistert. Da Costa Rica als sicheres Reiseland gilt und wir gerne in der freien Natur campieren, hoffen wir, schöne Plätze zu finden und viele Tiere zu sehen.
Die Grenzübergänge in Panamá wie auch in Costa Rica waren recht einfach. Nach gut zwei Stunden sind wir eingereist. Aufgrund der Temperaturen ist das trotzdem eine schweißtreibende Sache und nachdem wir eingekauft haben, finde ich in unserer Lieblings App ganz in der Nähe einen Platz an einem Fluss.
Heute ist aber Sonntag und wir sind nicht die Einzigen, die sich nach Abkühlung sehnen.
Es herrscht der übliche Wochenendtrubel mit Assado und lauter Beschallung aus großen Musikboxen. Gert nervt das und möchte gern weiterfahren, aber ich bin schon im Wasser, bevor er das Auto richtig geparkt hat. Kurz bevor es dunkel wird, reisen alle ab und wir haben den Platz für uns allein.


Ein Basilisk, er wird auch Jesus Christ genannt, weil er über Wasser laufen kann.


Unser nächstes Ziel liegt an der Ostseite der Osa Halbinsel. Hier liegt der Corcovado Nationalpark,einer der artenreichsten Gebiete unserer Erde.
Da ein 50 Meter breiter Streifen aller Küsten in Costa Rica öffentlich ist, suchen wir in Strandnähe ein nettes Plätzchen.

Den entdecken wir an diesem Strand.

So richtig zum Abhängen..

Keine zwei Meter vom Weg hält diese Kapuziner Affenbande Mittagsschlaf. Völlig entspannt, haben sie zur Sicherheit den Schwanz um einen Ast gewickelt oder sich in eine Astgabel gelegt.

Wovon der wohl träumt?


Dieser Junge gibt keine Ruhe.

Da wird dieser ungemütlich und macht sehr deutlich klar, dass er nicht in seiner Mittagsruhe gestört werden möchte.

Diese beiden Scharlachara’s beobachten uns skeptisch von ihrem Baum, unter dem wir unser Nachtlager aufschlagen. Sie können bis zu 90 cm groß werden und gehören zu den größten ihrer Art. Im Baum haben sie eine Bruthöhle gebaut, in dem einer von ihnen immer mal verschwindet.
Gegen Abend schwingt eine Spinnenaffen Familie durch die Wipfel. Der Reihe nach, den Nachfolgenden immer im Blick. Von einem Baum können sie die Distanz zum Nächsten nur durch einen weiten Sprung überwinden. Sie halten sich an einem mindestens 6 Meter hohen Bambusast fest, der sich unter ihrem Gewicht bis fast auf den Boden senkt. Entspannt warten sie, bis er langsam hoch schwingt und setzen ihren Weg fort. Der Letzte und Kleinste traut sich nicht. Da baut ihm einer der Großen eine Brücke, indem er so hoch auf den Bambus klettert, dass der sich zum Baum biegt.
Diese achtsamen Tiere hangeln sich mit ihren langen, spindeldürren Körpern so leicht und harmonisch durch die Wipfel der Bäume. Das ist so schön anzusehen. Ich möchte nicht eine Sekunde dieser Vorstellung verpassen. Darum gibt es keine Fotos, diese Bilder habe ich im Kopf.

In der Nähe von Drake Bay im Westteil der Halbinsel wimmelt es von Touristen. Wir finden auf dieser Kiesbank in einem der vielen Flüsse, die hier fließen, ein ruhiges Plätzchen.

Schillernd grüne Schmetterlinge suchen nach Mineralien im Flusssand.

Dieser Greifvogel holt sich Äste für sein Nest.

Und dieser Truthahngeier futtert Reste aus liegen gelassenem Müll einer Grillparty.

Am Abend gibt es eines der heftigsten Gewitter, die ich jemals erlebt habe. Es schüttet wie aus Kübeln und wir machen uns Sorgen, ob wir im Fuss stehen bleiben können. Zum Glück steigt der Wasserspiegel kaum an. Neben der herrlichen Abkühlung gibt es zum Abschluss diesen schönen Regenbogen.

Unser nächstes Ziel ist Sierpe. Hier liegt im Delta des Rio Sierpe das größte Mangrovengebiet in Lateinamerika.

In der Finca Puesta del Sol finden wir einen herrlichen Platz für die nächsten Tage. Die jungen Besitzer empfangen uns herzlich und Mary kocht ganz hervorragend.


Ramon kennt die Tiere und Pflanzen in seiner Umgebung gut. Hier zeigt er uns eine Stabheuschrecke. Er bietet Wanderungen zur Vogelbeobachtung an. Da ich aber noch immer gehandicapt bin, buchen wir für morgen eine Bootstour durch die Mangroven.

Von unserem Platz aus haben wir eine tolle Aussicht auf die Mangroven, bis ans Meer.

Kurz nach Sonnenaufgang fliegen diese Tucane ihre Futterrunde. Es leben fünf verschiedene Arten von Tucanen in Costa Rica.



Dieser schillernde Kolibri sitzt auf der Leine vor unserem Auto. Das ist so fantastisch in Costa Rica. Man sucht einen netten Platz in der Natur, setzt sich still hin und die Tiere flanieren an dir vorbei oder drüber weg.

Später fahren wir 2 Stunden durch die Kanäle der Mangroven. Unser Bootsführer hat einen guten Blick und wir sehen viele Tiere.

Dieser Waschbär beobachtet uns aus sicherer Entfernung. Im Gegensatz zu seinen Artgenossen in Europa ist er kleiner und meidet die Nähe des Wassers, denn für Krokodile sind sie ein Leckerbissen.

Das gilt auch für die Kapuziner Affen. Zum Trinken halten sie ihre Hand oder den Schwanz ins Wasser, klettern schnell aus der Gefahrenzone und saugen das Wasser aus dem Fell.

Dieser futtert die süßen Früchte der Tamarinde.

Seidenreiher

Ein anderer Reiher trocknet sein Gefieder in der Sonne.

Ein grüner Leguan. Je älter sie werden, desto mehr verlieren sie die Farbe.

Und ein Kaiman, über das geöffnete Maul regulieren die ihre Temperatur. Die Tour war ziemlich teuer, wie überhaupt die Preise in Costa Rica ähnlich sind wie in Deutschland oder teurer, hat sich aber sehr gelohnt.

Mit der Fähre überqueren wir den Rio Sierpe Richtung San José. Unsere Diva braucht etwas Aufmerksamkeit und neue Reifen.
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