Der Regen hört nicht auf
Der Regen hört nicht auf

Der Regen hört nicht auf

Nach unserem erfolgreichen Kauf der Sim Karten in Porto Alegre zieht es uns weiter. Wir brauchen Natur und besseres Wetter wär nicht schlecht, es ist mittlerweile warm aber es regnet viel und das wohl auch schon länger. Viele Straßen und Felder sind überschwemmt.

Aus der Stadt heraus zufahren dauert ewig. An Porto Alegre grenzt nahtlos Canoas, São Leopoldo und Novo Hamburgo. Hochhäuser, große Märkte und Industrie, wir brauchen eine gefühlte Ewigkeit da raus. Mitten im Wald bei Ivoti finden wir einen Campingplatz an einem Fluss. Hier am Platz spricht man deutsch, wie auch an der Tankstelle oder im Restaurant. Wir versuchen uns mit unseren paar Brocken portugiesisch verständlich zu machen und bekommen eine Antwort in brasilianischem Hunsrück Platt.

Mal zur Orientierung, wir sind im kleinen Süden, so heißt die Region. Sie grenzt nördlich an Uruguay und westlich an Argentinien. Der kleine Süden besteht aus drei Bundesstaaten, Brasilien hat 26, und macht 7 % der Gesamtfläche des Landes aus, das entspricht in etwa der Größe Frankreichs. Man nennt ihn auch den europäischen Süden denn hier leben hauptsächlich Nachfahren deutscher und italienischer Immigranten. Das ist an der Bauweise der Häuser und auf den Speisekarten zu sehen. Auf dem Weg durch die Berge fahren wir an Restaurants vorbei die heißen, Opas Café, Edelweiß Stube oder Helgas Tortenparadies. Im Angebot haben sie Eisbein mit Sauerkraut, Cannelloni und Strudel.

Wir steuern den Nationalpark Aparados de Serra an. In der Schlucht Itaimbezinho möchten wir wandern. Als wir dort am Nachmittag ankommen ist das Wetter schön.

Am Morgen macht der Himmel seine Schleusen auf und es regnet in Strömen, die Berge sind Wolken verhangen. Da der Wetterbericht für die nächste Woche keine Besserung verspricht brechen wir auf Richtung zum Meer bis zur Insel Ihla Santa Catarina

Die Insel Santa Catarina ist laut unserem Reiseführer ein echtes Naturwunder mit Traumstränden. Der Süden der Insel ist besonders geeignet für Naturliebende, weil touristisch nicht sehr erschlossen. Das hört sich gut an und in der Hoffnung auf besseres Wetter machen wir uns auf den 300 km langen Weg. So lang es geht versuchen wir die Schnellstraßen zu meiden, fahren am Meer entlang über wirklich üble Wege, außerorts Wellblechpiste, zum Teil so schlecht das auch die Einheimischen über den Strand ausweichen. In den Orten sind die Straßen asphaltiert dafür gibt es an jeder Ecke die schlafenden Polizisten. Das sind, zur Verkehrsberuhigung quer über die Straße betonierte Bodenschwellen. Sehr wirksam aber wir kommen kaum voran, geben auf und fahren auf die Autobahn. Die Insel erreichen wir über eine Brücke. Wir finden einen Campingplatz in Campeche, direkt am Strand.

Ein wunderschöner Sonnenaufgang aber wir stehen mit unserem Landy direkt an der Mauer zur Hauptstraße, haben kaum geschlafen und ziehen weiter nach Armacao. Hier ist zwar kein Campingplatz aber da heute Montag und die Caravane der Wochenendurlauber gestern abgezogen ist, finden wir einen Platz direkt am Meer auf einem Parkplatz. Schön da ..

aber der Regen hört nicht auf…

und nach zwei Tagen haben genug vom Regen, kehren der Küste den Rücken und fahren weiter nach Blumenau. Da wird nächste Woche das Oktoberfest gefeiert.

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