Unser Landy ist repariert, die Werkstatt ist mit ihrer Arbeit zufrieden. Gert gar nicht.
Ich vermute, auf dieser Seite der Erde ist etwas gut repariert, wenn es erst mal funktioniert – so einigermaßen.
Wir sind trotzdem froh, endlich weiterfahren zu können. Die Therapie beim Chiropraktiker hat mir soweit geholfen, dass ich meine Übungen machen kann und nur noch eine statt vier Ibu täglich einnehme.
Wir verlassen Panamá City über die Panamericana Richtung Westen. Im Nationalpark Altos de Campana steuern wir einen Campingplatz mit wunderschöner Aussicht auf die Halbinsel Charmé an.

Das tut so gut, wieder im Landy zu leben. Zu überlegen ist: fahren wir heute weiter oder morgen und wohin?
Der nächste Stopp ist Pipas Beach Bar, an der Pazifikküste am Playa El Fallarón. Eine nettes Strandrestaurant. Heute am Sonntagnachmittag ist sie gut besucht. Hier treffen wir Roger. Er hat lange in der Schweiz gearbeitet und spricht perfekt deutsch. Gert liegt wohl auf dem Magen, dass wir einfach nicht zum Gerichtstermin erscheinen.

Roger erklärt sich bereit, das telefonisch für uns zu klären. Dankeschön!

Ich genieße die Stimmung zum Sonnenuntergang.
Zum nächsten Stopp kopiere ich mal Gert’s Polarstep Eintrag:

Immer wieder hatten wir bei unseren Streifzügen durchs Land diese gruseligen Pappmaché Köpfe gesehen.
So auch in einem Kaffee in Casco Viejo, dem Altstadtviertel von Panamá City.
Die Inhaberin erklärte Birgit, dass zum Einen diese Masken an Himmelfahrt getragen werden und zum Anderen wohl dazu dienten, die Spanier abzuschrecken. Das hat offensichtlich nicht geklappt.
Jedenfalls soll es auf der Halbinsel Azuero den besten Maskenbauer geben. Birgit hatte sich in den Kopf gesetzt, so ein Ding mitzunehmen.
Also fuhren wir dort hin. Halleluja, zum Glück hatte er gerade alles ausverkauft; nur eine zur Reparatur hatte er da.
Die Dinger sind so groß und hätten sicher nur im Bett Platz gehabt.
Ich wäre dann im Wohnzimmer auf der Couch gelandet. 😅🫡
Die hätte super über unserer Kommode auf dem Flur gepasst.
Schade
Unser erster Eindruck von der Halbinsel war nicht so einladend, dass wir Lust bekommen hätten, sie zu erkunden.
Zuckerrohr, so weit das Auge reicht, viel Verkehr.
Nach etwas Suche fanden wir noch einen schönen Übernachtungsplatz an einem Fluss.
Und am nächsten Morgen dann weiter Richtung Norden.Gert

Übernachtungsplatz am Fluss
Gegen Abend kommen noch einige Locals zum Baden. Später sind wir allein und genießen die Gräusche der Natur…… bis die Pumpe anspringt, die das das riesige Zuckerrohrfeld hinter den Bäumen bewässert.
Wir tingeln weiter am Meer entlang Richtung Costa Rica.
In Las Lajas haben wir ein deutsches Paar getroffen, das seit sieben Jahren hier lebt. Sie betreiben eine kleine Pension und fühlen sich sehr wohl. Außer ihnen leben noch 300 weitere Auswanderer, die meisten aus Deutschland, hier im Ort.
Ist ja auch schön.



22 Kilometer ist der Strand von Las Lajas.

Irgendwelche Tiere im Sand zeichnen zusammen mit dem Wasser wunderschöne Muster

Jeden Tag geht die Sonne auf und unter, jedesmal ist das ein magischer Moment. Ich kann mich daran nicht satt sehen.

Playa Bejuco ist unser letzter Stopp in Panamá. Der kommt ganz nach oben in unserer Favoritenliste. Über eine ziemlich holprige Zufahrt landen wir an diesem paradiesischen Ort. Der Besitzer fährt regelmäßig mit seinem Boot raus, um die Reusen zu leeren. Die gefangenen Lobster verkauft er an Restaurants. Uns läuft zwar das Wasser im Mund zusammen. Ein Hummer in Knobibutter schmeckt köstlich, aber das Tier selber töten können wir beide nicht.




Zum Fressen klettern die Brüllaffen durch die großen Mangobäume. Dabei sind sie ausnahmsweise mal still.


Der guckt ja etwas dösig. Kommt bestimmt vom ständigen rumbrüllen.

Da ist er wieder, dieser magische Moment. Wie selten gönnen wir uns im Alltag dieses Innehalten.
Morgen werden wir Panama verlassen. Wir haben hier mehr Zeit verbracht als geplant, hatten dadurch aber ganz andere Einblicke. Wir sind sehr fröhlichen und freundlichen Menschen begegnet. Haben uns immer sicher gefühlt. Außerhalb der Stadt blüht es in Hülle und Fülle und die Strände sind wie aus dem Bilderbuch. Dabei waren wir nicht einmal auf den Inseln.
In allen Ländern, durch die wir gereist sind, ist der Unterschied von Stadt und Land, arm und reich, groß.
Hier jedoch erscheinen mir die Gegensätze am Größten. Das Land bietet eine gute medizinische Versorgung für die, die es sich leisten können. Ich fühlte mich gut und kompetent behandelt.
Eine Megacity mit Hochglanz, Shoppingmals und der größten Bankendichte hier auf dem Kontinent.
Das Land hat das größte Wirtschaftswachstum Zentralamerikas und doch lebt hier jeder 4. in Armut.
95 Prozent der Ureinwohner leben in bitterer Armut mit einer Säuglingssterblichkeit von über 50 Prozent!
Tja, irgend jemand muss ihn halt zahlen, den Preis für’s Steuerparadies.
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