Wir sind zurück in Südamerika. Nach gefühlt endlosen Stunden im Flieger warten wir im Flughafen Quito auf unser Gepäck. Ich mit Sicherheitsabstand und Gert an der Front. Vor dem Laufband ist er dicht umzingelt von aufgeregt auf ihr Gepäck wartende Reisende, die ihre Gepäckwagen wie Autoscooter – nur ihre Koffer im Fokus – rücksichtslos möglichst direkt ans Band schieben. Kommt das ersehnte Stück in Sicht, wird es hektisch vom Band gewuchtet und auf den Gepäckwagen verfrachtet, um dann mitten durch die Menschenmenge zum Ausgang zu eilen.
Wo ist hier die südamerikanische Gelassenheit ?
Wir werden die nächsten Tagen auf der Finca Sommerwind verbringen. Unser Landy, acht Monate völlig verlassen, verlangt jetzt Fürsorge. Ölwechsel, neue Bremsklötze und was er sonst noch so braucht, um fit zu sein für die Reise.

Mir bleibt Zeit, mich um den Blog zu kümmern und ich stelle fest, dass ich noch gar nichts über Ecuador geschrieben habe. Dabei waren wir von Anfang Februar bis April 2024 in diesem schönen Land unterwegs.
Hier also die fehlenden Berichte der letzten Tour bis April.
Ecuador – Einreise mit Hindernissen
Die ecuadorianische Regierung hat sich mit den Drogenkartellen angelegt. Es herrscht Ausnahmezustand – was für uns bedeutet, dass wir für ein 90-tägiges Visum ein aktuelles polizeiliches Führungszeugnis mit Apostille brauchen. Das ganze Prozedere würde aber dauern und ist auch nicht billig.
Da kommt Hans von der Finca Sommerwind zur Hilfe. Er kann über seine Kontakte erreichen, dass Reisende, wie wir, sich auf einer Liste mit Ort und Datum der Einreise eintragen lassen können.
Gesagt, getan, wir sind am richtigen Tag an der richtigen Grenze.
Und dann haben die Grenzer uns mal ihre Macht demonstriert.
Die Peruaner wollen uns nicht ausreisen lassen, die Ecuadorianer finden die Liste nicht und lassen uns am langen Arm verhungern. Ich, völlig aus dem Häuschen, hab bei Hans angerufen und irgendwann kommt eine Beamtin aus den Katakomben der Behörde und wir bekommen unsere Einreisestempel.
Bis wir eingekauft und auf den Weg zu unserem Übernachtungsplatz sind, haben uns zur Krönung bei einer Verkehrskontrolle noch korrupte Polizisten abgezockt. Ich hätte auf der Stelle wieder ausreisen können.
Ach, was hätten wir verpasst. Schon nach der ersten Wanderung zum Wasserfall fühle ich mich wohl. Ich freue mich über diese grüne Pracht von exotischen Pflanzen. Welch ein Kontrast zu Peru.



Wir fahren nach Guayaquil. Auf dem abgeschlossen Platz eines belgischen Reiseunternehmers können wir unseren Landy während unserer Tour nach Galapagos parken. Wim gibt uns viele Tipps für die Reise und vor allen Dingen erklärt er uns, wie wir uns verhalten sollen, wenn wir wieder einmal in so eine zwielichtige Polizeikontrolle geraten. Wir sollen uns die Namen der Beamten notieren, Fotos von ihnen machen und ihm schicken. Er bringt das dann zur Anzeige.

Bis zum Abflug haben wir noch Zeit uns die Stadt ein wenig anzuschauen.
Guayaquil ist, gemessen an der Einwohnerzahl, die größte Stadt Ecuadors. Jeder vierte Ecuadorianer lebt hier. Der größte Hafen des Landes am Rio Guayas, der nach 20 km in den Pazifik mündet, ist Hauptumschlagplatz für Kaffee und Bananen, aber eben auch für Drogen. Die Kriminalitätsrate ist hoch und es gibt Stadtteile, in denen man sich als Tourist besser nicht blicken lässt.
Die Promenade am Fluss und die Altstadt ist aber sicher und hat uns gut gefallen.





Am nächsten Morgen fliegen wir auf die Galapagos Inseln und die haben einen eigenen Bericht verdient.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.