Cotopaxi – Quito – Finca Sommerwind / Der Kreis schließt sich
Cotopaxi – Quito – Finca Sommerwind / Der Kreis schließt sich

Cotopaxi – Quito – Finca Sommerwind / Der Kreis schließt sich

Im fast 33.000 ha großen Nationalpark Cotopaxi gibt es mehrere Möglichkeiten zu übernachten, aber an einem Refugio mit Campingplatz soll der Blick auf den Cotopaxi fantastisch sein.

Auf dem Weg dahin liegt ein Informationszentrum. Hier erfahren wir, dass der Vulkan 2015 eine große Aschewolke ausstieß und es vermehrt zu kleineren Erdbeben kommt. Die seismische Aktivität aller Vulkane wird genau überwacht, denn die Gegend ist dicht besiedelt und die Hauptstadt Quito liegt nur 50 km entfernt.

Aber auch der Klimawandel verändert den Vulkan. So ist der Gletscher durch den klimabedingten Temperaturanstieg von 1976 bis 2006 auf fast die Hälfte geschmolzen. Klimaforscher sagen voraus, dass die gesamten Andengletscher bis Mitte der 2030ger verschwunden sind. Ich weiß nicht, wie sich das in Ecuador auswirkt, hier regnet es viel und vom Klima her ist hier ganzjährig Frühling.

Eine Katastrophe passiert ab der Atacama Wüste in Chile Richtung Norden bis Peru. Nur, damit man sich mal die Dimension klar macht, das sind 4000 Kilometer. Hier regnet es alle paar Jahre ein paar Tropfen, aber in Peru z.B. leben in der Wüstenregion zwei Drittel der Bevölkerung und das einzige Wasser, das ihnen zur Verfügung steht, ist das der Gletscher. Das komplette Gemüse wie Spargel, Avocados, Blaubeeren und vieles mehr, das in großen Mengen auch nach Deutschland exportiert wird, wächst nur durch Bewässerung mit Gletscherwasser in der Wüste. Viele Menschen, die hier leben, besonders in den Großstädten, haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Als Konsequenz ziehen viele von ihnen schon jetzt ins Amazonasgebiet und roden ein Stück Land, auf dem sie leben können. Wenn die Not in 10 Jahren größer wird, werden das nicht mehr nur wenige sein.

Unabhängig davon haben wir in den letzten 140 Jahren den Amazonasregenwald durch Abholzung halbiert und an der anderen Hälfte arbeiten sie gerade mit unverminderter Geschwindigkeit. Was passiert mit dem Weltklima, wenn dieser riesige Wasserspeicher in knapp 100 Jahren abgeholzt ist?

So geht es uns immer wieder auf unserer Reise über diesen Kontinent, wir erleben eine fantastische und so beeindruckende Natur, dann fährt man um eine Ecke und steht vor Mensch gemachter Zerstörung.

Jetzt genießen wir weiter diesen schönen Nationalpark. An der Laguna Limpiopungo parken wir unseren Landy und wandern um den von einem großen Sumpfgebiet umgebenen See. Viele verschiedene Wasservögel leben hier. Der Himmel hält sich bedeckt und es sieht aus, als würd es bald regnen.

Die Sicht vom Campingplatz auf den Cotopaxi ist grandios. Wir treffen hier France und Herbert, die hatten wir in Patagonien schon einmal getroffen. Die sind im Moment mit Marina aus Mainz unterwegs. Mit ihrem Hund im Sprinter bereist sie die Panamericana gen Norden allein. Chapeau 👏

Später gesellen sich noch Ricarda und Marcel zu uns. Die Beiden sind mit dem Fahrrad auf der Panamericana unterwegs nach Feuerland. Alle Achtung, aber ich oute mich gerne als Weichei und freue mich über unseren gemütlichen Landy mit Standheizung. Es ist nämlich ziemlich kalt hier auf 3800 m Höhe.

Am Morgen zeigt er sich dann fast wolkenfrei, der höchste aktive Vulkan der Welt.

Uns steht der Sinn nach Wellness.

Die Termas de Papallacta befinden sich 67 km östlich von Quito auf einer Höhe von 3.700 m und gehören zu den besten ihrer Art in Ecuador. „In verschiedenen, bis zu 40° C heißen Thermalbecken, können Sie sich entspannen und erwärmen.“, steht in unserem Reiseführer.

Also machen wir uns auf den Weg und verbringen zwei Tage in dem bisher schönsten Thermalbad auf unserer Reise.

Total entspannt sind wir bereit für die Hauptstadt Quito.

Die Hauptstadt Ecuadors liegt auf 2800m eingebettet in die Ausläufer der Anden. Sie ist UNESCO Weltkulturerbe und bekannt für ihre gut erhaltenen kolonialen Bauten.

Bevor wir uns diese näher ansehen, stärken wir uns und probieren La Fanesa, eine Suppe, die traditionell nur in der Santa Semana, der heiligen Woche vor Ostern zubereitet wird.

Neben Kabeljau sind in der Suppe 12 verschiedene Bohnensorten, für die 12 Apostel. Na ja, sie macht auf jeden Fall satt.

Am Plaza Grande oder Unabhängigkeitsplatz stehen um die Unabhängigkeitsstatue der Regierungspalast, das Rathaus und die Kathedrale. Wir haben Glück, uns die Kathedrale von innen ansehen zu können. In 2 Tagen ist Karfreitag und in der Stadt findet die größte Karfreitagsprozess-ion des Landes statt. Die Kirche ist für die Vorbereitung eigentlich geschlossen.

Der Altar ist schon festlich geschmückt .

Woher haben die bloß das ganze Gold 🤔

Und hier im Geschäft Sombrero Lopez  hab ich meinen Hut gefunden. Kein Panamahut, sondern einer aus Filz, perfekte Kopfbedeckung bei Regen.

Diese Kloster hat einen Wachhund

Ein schöner Rundgang durch dieses Kloster mit einem netten Museum.

Auf dem Weg zur Iglesia San Francisco tat sich der Himmel auf. Es hat geschüttet wie aus Eimern. Durch eine Menschtraube, die im Eingang der Kirche Schutz sucht, drängen wir uns in diese prunkvolle barocke Kirche. Hier hat ein Team von 3 Leuten versucht, Gert das Smartphone aus der Hosentasche zu klauen. Aber wehe dem, der versucht, meinem Mann das Handy abzunehmen.

Erschlagen von soviel Prunk retten wir uns in ein nettes Café mit Aussicht.

Wir werden uns die Trauerprozession am Freitag nicht antun und reisen weiter.

Wir überqueren den Äquator

Fahren eine schöne Strecke durch die Berge zur Laguna Cuicocha. Um den Kratersee mit Inseln kann man schön wandern.

Dann stöbern wir auf dem Markt von Otavalo.

Gemüse gibt es hier auch. Bekannt ist der Markt aber für seinen Kunsthandwerkermarkt. Ich war so beschäftigt mit gucken und stöbern an den Marktständen, dass ich keine Bilder gemacht habe.

Dieses ist die typische Tracht für diese Gegend. Die Männer tragen einen Zopf, weiße Hemden und Hosen mit einem dunkelblauen Poncho. Die Frauen weiße, kunstvoll bestickte Blusen und einen blauen Rock.

So und jetzt fahren wir auf direktem Weg nach Ibarra zur Finca Sommerwind. Da gibt’s Currywurst und bei dem Gedanken läuft mir das Wasser im Mund zusammen.

Wir treffen Marina noch einmal. Haben schöne Gespräche während der Tage, an denen wir unseren Landy einmotten, bis wir zum nächsten Part der Reise zurückkommen.

Hier schließt sich der Kreis. Das war der letzte Teil meiner Berichte aus 2024. Beim nächsten Mal geht es mit dem neuen Teil unserer Reise von Ecuador nach Mexiko weiter.

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