Bunte Steine und die höchste Eisenbahnstrecke der Welt
Bunte Steine und die höchste Eisenbahnstrecke der Welt

Bunte Steine und die höchste Eisenbahnstrecke der Welt

Nachdem wir in San Pedro de Atacama voll getankt haben, reisen wir über den Paso Jama nach Argentinien ein. Wir wollen über Juyui nach Salta und von hier durch die Schlucht Humahuaca wieder nach Bolivien.

Ab San Pedro führt die Strecke immer höher, vorbei an farbenprächtigen Lagunen, bis auf 4200 m. In Jama haben die Chilenen und Argentinier eine gemeinsame Grenzstation. Die Reihenfolge der Abfertigung ist etwas kompliziert, klappt aber wie bisher immer, reibungslos.

Kurz vor Susques finden wir einen Übernachtungsplatz mit toller Aussicht. Durch Zufall entdecken wir das an der nächsten Straßenkreuzung die Ruta 40 abzweigt. Die Ruta 40 ist mit über 5200 km die längste Straße Argentiniens und führt von der bolivianischen Grenze bis fast an die Magellanstrasse.

Wir beschließen die Straße bis nach San Antonio de los Cobres zu fahren und bereuen es nicht. Die über weite Strecken wirklich üble Schotterpiste führt durch wilde, schöne Landschaft. Vorbei an der Jugueteria, so heißt der Ort voller großer Steine, die aussehen als hätten Riesen damit gespielt. Der Therme von Tuzgle, hier fließt das heiße Wasser aus dem gleichnamigen Vulkan als Bach bis zu einem schönen Thermalbad, das bei unserer Ankunft leider geschlossen hat. Wir entdecken das das Wasser in dem in der Nähe vorbeifließendem Bach wunderbar warm ist und finden eine tiefere Stelle die als Bademöglichkeit ganz hervorragend taugt.

Dann erscheint vor uns eine riesige Stahlbrücke. Das Viadukt „La Polvorilla“ des Tren de las Nubes, des Zuges in die Wolken.

Diese Eisenbahnstrecke führt von Salta in Argentinien in die chilenische Hafenstadt Antofagasta. Sie wurde 1922 erbaut, um die Erze aus den Minen zu transportieren. Auf der Strecke waren 3000 Höhenmeter zu überwinden, das zu realisieren war eine Meisterleistung des amerikanischen Ingenieurs Ricardo Maury. Allerdings dauerte der Bau 27 Jahre und hat mehr als 600 Arbeitern das Leben gekostet. Auf der 1948 eingeweihten Strecke verkehrt der Zug heute nur noch einmal in der Woche und nur auf dem kurzen Stück von Antonio de los Cobres bis zu der höchsten Stelle auf 4200 m, dem Viadukt unter dem wir gerade stehen. Er fährt ausschließlich Touristen die für diese kurze Tour durch die Hochebene der Puna satte 100 Dollar bezahlen.

Wir können diese spektakuläre Landschaft bequem mit unserem Landy durchqueren. Finden einen Übernachtungsplatz mit Aussicht umgeben von Kandelaber Kakteen. Viele dieser Wächter, wie sie von den indigenen genannt werden,sind mehrere hundert Jahre alt und stehen unter Naturschutz. Durch das Tal des Rio Toro fahren wir entlang der stillgelegten Eisenbahnstrecke nach Salta.

Wir steuern den Campingplatz…an. Der hat einen riesigen Pool und liegt relativ zentral. Leider ist der Pool noch leer, die Saison fängt erst kurz vor Weihnachten an und nett ist anders.

Wir fahren mit dem Taxi in die Altstadt. Die Plaza an der Kathdrale ist ganz gemütlich, wir genehmigen uns einen Pisco und beobachten das Treiben um uns herum. Viele Touristen aber auch Einheimische die durch die Stadt bummeln um in den vielen Hochglanz Boutiquen einzukaufen. Dann die vielen Bettler oder Schuhputzer die hier versuchen ein paar Pesos zu verdienen. Die Inflation in Argentinien liegt in diesem Jahr bei über 120 %, Tendenz steigend und über 40 % der Argentinien hier im Norden leben unterhalb der Armutsgrenze.

Die Gegensätze sind hier ziemlich krass, wir fühlen uns nicht wohl und reisen, nachdem wir unsere Wasservorräte und Lebensmittelkisten gefüllt haben, weiter. Diesel bekommen wir nicht, im ganzen Land scheint der Treibstoff Mangelware zu sein. Ob das mit den bevorstehenden Wahlen zusammen hängt?

Wir fahren weiter in den Norden Richtung San Salvador de Jujuy. 20 Kilometer westlich davon liegen in der Schlucht des Rio Reyes die Termas de Reyes. Nach einem entspannten Nachmittag in warmen Wasser fahren wir weiter um uns einen Übernachtungsplatz in der Natur zu suchen. Wir nehmen nicht die Straße zurück nach Jujuy sondern die Ruta 4 durch ein Naturschutzgebiet in den Bergen.Es ist schon fast dunkel als wir einen Übernachtungsplatz oberhalb einer Lagune finden. Der ist dafür aber phänomenal schön.

Die Tour endet wieder auf der Ruta 9 und jetzt nehmen wir außer einem kleinen Abstecher nach Pumamarca den direkten Weg durch die Schlucht Huamahaca. Hier erscheinen die Berge je nach Licht und Art der enthaltenen Minerale von rosa, knallrot, lila und schwarz. Ab Huamahuaca ist das Schauspiel vorbei.

In La Quiaca überqueren wir die Grenze nach Bolivien.

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