El Salvador – das Land der 120 Vulkane
El Salvador – das Land der 120 Vulkane

El Salvador – das Land der 120 Vulkane

Wir sind in Suchitoto. Die hübsche Stadt liegt am Stausee Suchitlán und ist Kulturhauptstadt des Landes. Es finden regelmäßig Konzerte, Festivals und Theatervorstellungen statt.

Auf dem Marktplatz vor der Kirche stehen einige Marktstände, an denen indigogefärbte Stoffe, Kleidung, Naturkosmetik und Töpferwaren  verkauft werden.

Sie mag sein buntes, zuckersüßes Eis

Hier ein großer Stand mit regionalen Dulces – Süßigkeiten.

Hier ist eine Katze auf die Wand gemalt

Und hier ein Vogel. Darunter steht

„In diesem Haus wollen wir ein Leben ohne Gewalt gegen Frauen „

Ich frage mich, warum ist dieser Spruch an einigen Häusern an die Wand gesprüht? Soll hier allgemein auf das Problem hingewiesen werden oder ist die Frau in diesem Haus Opfer von Gewalt?

Wir besuchen das Museum von Alejandro Cotto. Der Filmemacher, Schriftsteller und Maler hat in diesem alten Haus gelebt. Er hat die Kunst in die Stadt geholt. Das Theater trägt seinen Namen.

Das im kolonialen Stil gebaute Wohnhaus des Künstlers hat einen großen Innenhof mit Springbrunnen. Dahinter ist ein wahnsinnig schöner Garten mit großen alten Bäumen. Ihre riesigen Kronen spenden angenehmen Schatten.

Die Bilder begeistern mich nicht so sehr. Zur Ausstellung gehören aber auch die privaten Räume des Künstlers. Wie das bei Künstlern so ist, sind die schön gestaltet.

Das Grab des Künstlers.

Am Ende des Gartens bietet sich ein toller Blick auf den Stausee

Wir wollen weiter und gerne in die Berge in der Hoffnung, dass es da nicht so heiß ist. Wir haben hier locker 36 Grad.

Auf dem Weg liegt die Ausgrabungsstätte Joya de Cerén. Sie wird auch das amerikanische Pompeji genannt.

600 n. Chr. lebte hier ein Maya Volk. Als der Vulkan ausbrach, konnten die Bewohner wohl fliehen, aber das Dorf und ihre Felder wurden von meterhohen Ascheschichten begraben und konserviert. Die bei den Ausgrabungen freigelegten Ruinen der Häuser, Keramiken, Pflanzen und Lebensmittel bieten Wissenschaftlern Erkenntnisse über das Leben der Menschen damals.

In einem Museum sind die gefundenen Stücke ausgestellt und erklärt

Geschützt von einem Metalldach sehen wir die Überreste mehrerer Häuser. Dieses hier wurde wahrscheinlich von einem Schamanen bewohnt.

Für Reinigungsriten wurde dieses Temazcal, Schwitzhaus, genutzt. Vielleicht haben sie damals aber auch die Entspannung bei Wellness zu schätzen gewusst.

Kurz vor Santa Ana finden wir an der Laguna Coatepeque ein kühles Plätzchen zum Übernachten.

In der Semana Santa, der heiligen Woche vor Ostern, sind Ferien. Der  große Warmwassersee vor den Toren der Stadt Santa Ana ist ein beliebtes Ziel für Wassersportler, dementsprechend ist hier Trubel. Morgens dröhnt schon die riesige Partybox am Pool und dann kommt die Durchsage einer Sprecherin des weißen Hauses. Den üblichen Kram von ‚make America great again‘ und toller großer blonder Mann und dass sie dort keine Diebe und Verbrecher haben wollen. Die El Salvadorianer sollen sich erst gar nicht auf den Weg machen, sonst werden die verhaftet und zurück gebracht. Ich glaub, das Video kursiert auch im Netz. Na ja, wir packen unsere sieben Sachen und ziehen trotzdem gen Norden.

Über die landschaftlich schöne Ruta de las Flores, die Blumenroute, steuern wir das Haus von Gilma an.

Laut IOverlander hat sie einen schönen Garten mit Blick auf die Vulkane. Hier hoffen wir, dem Karfreitagstrubel entgehen zu können. Als wir ankommen, sind Sofia und Damian, unsere Container Buddys bei der Verschiffung Kolumbien – Panama, auch da. So eine schöne Überraschung. Am Ende des Tages gesellen sich dann noch ein junges Schweizer Paar und ein Münchner Toyota-Fahrer mit seinem Sohn dazu. Auf unserer ganzen Südamerika Tour haben wir nicht so viele Overlander getroffen wie in den letzten zwei Wochen.

Am nächsten Tag reisen alle ab und wir haben den Garten für uns. Auf der Veranda hat man einen richtig schönen Blick. Wenn ich richtig gezählt habe, reihen sich am Horizont 12 Vulkane. El Salvador ist zwar das kleinste Land in Mittelamerika, hat aber 120 Vulkane, von denen mehr als ein Dutzend aktiv sind.

Die Sonne geht auf. Das ist meine Stunde, die ich ganz für mich mit einer Tasse Kaffee genieße.

Karfreitag ist hier in Südamerika der höchste katholische Feiertag. Überall, selbst in diesem kleinen Städtchen, finden Prozessionen statt. Dabei werden Heiligenfiguren auf solchen Holzgestellen stundenlang als Andenken an die Kreuzigung Jesus durch die Straßen getragen Dies hier ist ein Probelauf. Ab dem Nachmittag bis Nachts um zwei ging die Prozession, begleitet von Gesängen und Musik, durch die Straßen.

Nach Ostern fahren wir weiter.

Flor de Yzote, die Yucca, ist Nationalblume von El Salvador. In Gemüseständen am Straßenrand und hier auf dem Markt sehe ich ihre prächtigen Blütenstauden. Ob die gegessen werden ?

Diese Marktfrau erklärt mir die Zubereitung.

Die Blütenstände sind bitter und müssen entfernt werden. Dann wird die Staude in viel Wasser 5 Minuten gekocht und anschließend mit einer Vinaigrette als Salat serviert.

Man kann die gekochten Blüten aber auch mit Knoblauch in Butter anbraten.

Ich liebe diese einfachen kleinen Märkte. Man bekommt frisches Gemüse und Obst und obwohl wir hier den Gringo-Preis zahlen, ist es immer noch günstig. In so kleinen Orten, in die sich selten ein Tourist verirrt, bekommt man das normale Angebot, nicht irgendeinen Schnickes angeboten.

Unser letzter Ort, bevor wir nach Guatemala weiterreisen, ist der Wasserfall am Malacatiupán.

Wir hätten uns gerne im Fluss abgekühlt, aber der führt Thermalwasser und ist mindestens 40 Grad heiß.

Wir empfanden dann die Luft nach dem Bad angenehm kühl.